Bert Hellinger kann als Begründer der Familienaufstellungen angesehen werden. Weltweit wird diese Art zu arbeiten mittlerweile genutzt und wurde in sehr vielfältiger Art auch weiterentwickelt.
Bei der Aufstellungsarbeit, die auch heute als Systemaufstellung bezeichnet wird, werden verborgene Dynamiken in Systemen ans Licht gebracht und kommen so in Bewegung.
In den Aufstellungen wird mit dem Phänomen der Stellvertreterwahrnehmung gearbeitet. Wissenschaftliche Erklärungen konnten hierfür allerdings bisher nicht gefunden werden.
Vorgehensweise:
Erfolgt die Aufstellung in einer Gruppe, so hat der Klient die Möglichkeit, aus den Teilnehmern der Gruppe Stellvertreter für sich und für Mitglieder seiner Familie oder des Systems, um das es bei seinem Anliegen geht, auszuwählen. Diese werden dann vom Klienten entsprechend seines inneren Bildes, wie z. B. die Familienmitglieder zueinander stehen, in Beziehung zueinander aufgestellt. Diese Stellvertreter können sich dann plötzlich fühlen, wie die realen Personen, für die sie aufgestellt sind. Sie zeigen deren Gefühle und entwickeln manchmal ähnliche Körpersymptome.
Ob die Personen, für die die Stellvertreter stehen, leben oder schon verstorben sind, ist davon unabhängig.
Bevor ein Klient sein System aufstellt, wird er gefragt, wer zu dem System dazugehört und auch, welche Personen Platz gemacht haben oder ausgeklammert wurden. Oft stellt sich dies erst im Laufe der Aufstellung nach Befragen der Stellvertreter heraus, dass jemand fehlt. Gefragt wird auch nach einschneidenden äußeren Ereignissen, wie Tode, Selbstmorde, Trennungen und Scheidungen, Unfälle oder Behinderungen.
Dabei kommen oft bisher unbewußte konflikthafte Zusammenhänge ans Licht, aus denen z. B. unglückliche Beziehungen und Lebensläufe, schwere Schicksale und auch Krankheiten verständlich werden.
Erfahrbar wird für den Klienten, der sein System aufgestellt hat, wie manche Familienmitglieder oder er selbst insgeheim in Liebe und Treue miteinander verbunden sind und wie in hohem Maße diese bereit sind, Gesundheit, Leben oder Lebensfülle zu opfern.
Belastungen aus der Vergangenheit können durch das Stellen erkannt werden und so Lösungen gefunden werden.
Die Veränderung der Aufstellung zur Lösung hin, kann erstaunlich heilende Wirkungen für die Einzelnen und ihre Familien haben. Sie kann auch ein neues Verhalten im Sinne der Liebe zu sich selbst und den anderen ermöglichen.
(die obigen Erläuterungen stammen überwiegend aus den Erklärungen des DGFS www.familienaufstellung.org und aus Stefan Hausner: "Auch wenn es mich das Leben kostet!")
Wenn ich in meiner Praxis mit Einzelnen oder Paaren arbeite, stehen uns nicht die Rückmeldungen der Stellvertreter zur Verfügung. Sie stellen deshalb Ihr System mit Hilfe von Figuren oder Bodenankern auf. Sie selbst sind es dann, die anstelle des jeweils aufgestellten Familienmitglieds gehen und so deren Gefühle oder Körperempfindungen wahrnehmen können. Durch das Umstellen der Figuren oder der Bodenanker, durch das Aussprechen von hilfreichen Sätzen, können Sie so selbst eine Veränderung spüren und erkennen und so zu einer Lösung finden.
Die Aufstellungsarbeit mit Ihnen ist immer eingebettet in ein lösungsorientiertes Gespräch. Neu Aufgetauchtes kann dann in weiteren Sitzungen betrachtet werden.